Geographisches Kolloquium am 12.1. mit Samuel Mössner: Widerstand und Beteiligung in der post-politischen Stadt
08.01.2015
Montag, 12.01.2015, 18:15 Uhr
Geographisches Institut der CAU Kiel
Ludewig-Meyn-Strasse 12, Hörsaal Geographie
Der
zivilgesellschaftliche Protest ist auf die Straße zurückgekehrt. Doch
dominiert noch oft die Vorstellung, Proteste seien eine Störung eines
ansonsten harmonischen Zustands von Gesellschaft. Eine solche
Betrachtung läuft Gefahr, das komplexe Verhältnis von Konflikt, Protest
und politischer Teilhabe zu unterschätzen. Ansätze, die die
post-demokratischen und post-politischen Tendenzen in der Gesellschaft
kritisieren, scheinen eine geeignetere Perspektive vorzuschlagen, die
den Blick weg vom singulären Konflikt und Protest um einzelne
Entwicklungen oder politische Entscheidungen hin auf grundlegendere
Fragen um das gesellschaftlich dominierende Verständnis von Gleichheit
und Gerechtigkeit richten. Ein solcher Ansatz konzeptualisiert
Gesellschaft als Differenz, Dissens und Antagonismus. Ziel des Vortrags
ist es, anhand von empirischen Beispielen von Haus- und
Gebäudebesetzungen sowie nachhaltiger Stadtentwicklung die
post-politische Kritik vorzustellen und zu diskutieren, in wieweit diese
Perspektive geeignet ist, aktuellen und unter der Begrifflichkeit der
Neoliberalisierung von Stadt bekannt gewordenen Entwicklungen kritisch
zu hinterfragen.